Biederitzer Kantorei
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HIMMELSLEITER

So, 22.11.2015, 17 Uhr | St.-Andreas-Kirche Magdeburg


Besetzung:

Ludwig Schumann - Text + Sprecher
Jens Naumilkat - Musik + Cello
Günter „Baby“ Sommer - Musik + Perc
Kantor Michael Scholl - Musik + Leitung
Kammerchor der Biederitzer Kantorei

Weitere Informationen:

Eintritt:
10|9 €

Presse:

„Himmelsleiter“
heißt das Oratorium für Sprecher, Cello, Schlagwerk und Chor, das am 22. November 2015, 17 Uhr in der St.-Andreas-Kirche unter der Leitung des Biederitzer Kantors Michael Scholl zur Uraufführung kommt. Die Mitwirkenden sind Jens Naumilkat, Cello, Günter Baby Sommer, Schlagwerk, der Kammerchor der Biederitzer Kantorei und Ludwig Schumann als Sprecher.
„Ein Mann erzählt seinem Enkel sein Leben, das von der Kaiserzeit bis zur DDR reicht, ein Jahrhundertbild. Er erzählt es seinem Enkel, dass dieser ihm mit der Grabrede die Himmelsleiter baue. Denn der Erzähler war weder Täter noch Opfer, weder Unterdrücker noch Widerstandskämpfer. Wie gestaltet sich ein ganz normales Leben vor dem Hintergrund zweier Kriege und zweier Diktaturen, dieser Frage habe ich versucht, nachzugehen. Sozusagen ein normales deutsches Leben in einem mehr als schwierigen Jahrhundert“, erzählt Schumann zu dem Stoff, der ihn umtrieb. Drei Komponisten, wie sie unterschiedlicher schwer sein können, hat er sich für das Stück ausgesucht: Jens Naumilkat, nach eigener Aussage „Harmoniker mit Hang zur romantischen Chormusik“ und langjähriger musikalischer Partner von Mikis Theodorakis, Prof. Günter Baby Sommer, einer der wichtigsten Jazzmusiker Europas und wichtigster musikalischer Partner von Günter Grass als Fachmann für Improvisation und Chorleiter Michael Scholl, gleichfalls Harmoniker und ausgewiesener Chorkomponist, verantwortlich beispielsweise für den überregional bekannten „Biederitzer Musiksommer“. Gefördert wurden Komposition und Uraufführung durch die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, das Kulturbüro der Stadt Magdeburg, das Kompetenzzentrum für Musik Magdeburg, die Landeszentrale für politische Bildung, die Stadtsparkasse Magdeburg und die Städtischen Werke Magdeburg sowie durch die Katholische Gemeinde St. Andreas.

Himmelsleiter – eine Uraufführung
„Als der erste Weltkrieg vorbei war, brach die gewohnte Ordnung in sich zusammen. Wo war nun oben, wo unten? Der Akteur meines Oratoriums findet sich nicht mehr zurecht. Zwei Diktaturen, noch ein Krieg, die Bilanz dieses gelebten Lebens ist verheerend. Wie kann ich da Mensch bleiben?“ Im Oratorium erzählt der Großvater seinem Enkel sein Leben, in der Hoffnung, dass dieser ihm nun mit der Grabrede die Himmelsleiter baue für dieses Jahrhundertleben, das er weder als Täter noch als Widerstandskämpfer verbracht hatte. „Ein Oratorium für ein ganz normales Leben“, meint Schumann, der Librettist, „weil ich meine, dass der Mensch geboren ist zum Überleben und nicht verpflichtet ist, zu widerstehen. Es ist auch die Verantwortung der Politik, für Verhältnisse zu sorgen, die Widerstand nicht nötig machen“, meint Schumann.
Mit dem Harmoniker Jens Naumilkat, dem Improvisateur Prof. Günter Baby Sommer und dem Chorleiter Michael Scholl fand er drei Komponisten, die, dem ziehenden Jahrhundert entsprechend eine Musik schufen, die sehr emotional dieses sehr emotional besetzte Thema angehen.
Gefördert wurden Komposition und Uraufführung durch die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, das Kulturbüro der Stadt Magdeburg, das Kompetenzzentrum für Musik Magdeburg, die Landeszentrale für politische Bildung, die Stadtsparkasse Magdeburg und die Städtischen Werke Magdeburg sowie durch die Katholische Gemeinde St. Andreas.