Biederitzer Kantorei

Wissenswertes über die Ladegastorgel

Die heutige Orgel wurde im Jahre 1866 von Friedrich Ladegast erbaut. In Evangelischen Kirche steht sie seit 1997. Die Orgel befindet sich auf der Westempore.

Reubke-Orgel

1868 kaufte die Kirchengemeinde eine für Buckau gebaute romantische Orgel der Firma Reubke aus Hausneindorf.

Beyer-Orgel

Als sich um die Jahrhundertwende Biederitz vom armen Dorf zum Villenvorort Magdeburgs entwickelte, wuchs der Wunsch nach einer neuer Orgel. 1912 baute die Magdeburger Orgelbaufirma Eduard Beyer eine neue, pneumatische Orgel in den alten Reubke-Prospekt ein. Diese Orgel war schon in den 1930er Jahren überholungsbedürftig. Seit der zweiten Hälfte der 1980er Jahre war sie nicht mehr spielbar. Es erfolgte die Bestellung einer neuen Orgel bei der Firma Brode in Heiligenstadt, die in den alten Prospekt eingebaut werden sollte. Die Beyer-Orgel wurde 1989 demontiert, um einen Neubau vorzubereiten. Die Wende verhinderte das Projekt und der Vertrag mit der Fa. Brode wurde storniert. Somit war die Biederitzer Kirche seit 1989 ohne Orgel.

Ladegastorgel

1989 wurde die Biederitzer Kantorei gegründet, 1990 der Biederitzer Musiksommer ins Leben gerufen. Zur Verbesserung der musikalischen Möglichkeiten in den Gottesdiensten und Konzerten fehlte eine Orgel. Vor diesem Hintergrund entstand die Idee, die Ladegastorgel in die Biederitzer Kirche zu integrieren.

Friedrich Ladegast baute diese Orgel 1866 ursprünglich für die Kirche in Plennschütz bei Weißenfels. Anfang der 1980er Jahre musste die Plennschützer Kirche wegen schwerwiegenender Feuchtigkeitsproblemen aufgegeben werden. Deswegen wurde sie in das nördliche Seitenschiff des Güstrower Doms umgesetzt.

Für die Umsetzung der Ladegastorgel in die Biederitzer Kirche sprachen mehrere Gründe:
- Die Biederitzer Kirche entsprach mit ihrem einfachen Saalraum und ihrer hufeisenförmigen Empore der Plennschützer Kirche.
- Das Ursprungsland der Orgel ist Sachsen-Anhalt.
- Die Biederitzer Orgelgeschichte begann in der Romantik. Auch dieser Umstand sprach für die romantische Ladegastorgel.
- Adolf Reubke zählte neben Friedrich Ladegast zu den bedeutendsten deutschen Orgelbauern jener Richtung.

Für den Kauf einer Orgel wurde der Förderkreis Biederitzer Kantorei e. V. gegründet. Im Jahre 1996 wurde die Ladegastorgel von Güstrow nach Biederitz überführt. Die Umsetzung und Restaurierung erfolgten durch die Orgelwerkstatt Wegscheider. Die Orgel wurde im Juni 1997 eingeweiht.

Seit dem erklingt die Ladegastorgel sowohl im Gottesdienst als auch in Konzerten des Biederitzer Musiksommers, unter anderem in der einmal jährlich stattfindenden Biederitzer Tastennacht und in der Reihe 30 Minuten Orgelmusik.

Disposition

I Hauptwerk C–f3
Bordun 16′ ab G
Prinzipal 8′
Gedackt 8′
Oktave 4′
Gedackt 4′
Oktave 2′
Mixtur 3fach

II Hinterwerk C–f3
Gambe 8′
Flauto amabile 8′
Flauto dolce 4′

Pedal C–d1
Subbass 16′
Cello 8′ (Holz)
Koppeln: II/I, I/P

Technische Daten

Höhe: 3,76 m
Breite: 3,17
Tiefe mit Orgelbank: 2,70 m